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Regelmäßiges Konjunkturbarometer für Chemiebranche Stimmungstest im Laborsektor

Von Anton Blöth* |

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Wie geht es der Laborbranche? Diese Frage will der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien nun regelmäßig beantworten. Halbjährlich werden dazu Auftragslage, Erwartungen ans kommende Geschäftsjahr und Parameter wie die Investitionsbereitschaft erhoben.

Abb.1: Der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) hat 2019 sein erstes Konjunkturbarometer herausgegeben (Symbolbild).
Abb.1: Der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) hat 2019 sein erstes Konjunkturbarometer herausgegeben (Symbolbild).
(Bild: ©m.mphoto - stock.adobe.com)

Ende 2019 hat der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) zum ersten Mal öffentlich sein Konjunkturbarometer vorgestellt, das sich zur Kennkurve der privatwirtschaftlichen Laborbranche entwickeln soll. Zum damaligen Zeitpunkt (Oktober 2019) zeigten sich die Stimmungslage und Auftragserwartungen in den Laboratorien getrübt. Bewertete man die aktuelle Auftragslage bei einer ersten Umfrage im Jahr 2018 noch mit durchschnittlich 1,3 (auf einer Skala von -2 gleich „sehr schlecht“ bis +2 gleich „sehr gut“), war es im Folgejahr nur noch eine 0,9. Und die Erwartung an die Auftragslage 2020 wurde mit 0,2 deutlich zurückhaltender eingeschätzt (s. Abb. 2).

Abb.2: Die Erwartungen an die Auftragslage sind verhalten (Vorjahreswert 2018 für Branche gesamt: 1,1).
Abb.2: Die Erwartungen an die Auftragslage sind verhalten (Vorjahreswert 2018 für Branche gesamt: 1,1).
(Bild: LABORPRAXIS / Daten: VUP)

Gleichwohl ist das Bild immer noch positiv, was besonders an der weiterhin signifikanten Investitionsbereitschaft der Unternehmen abzulesen ist (vgl. Abb. 3). Analysetechnik und Digitalisierung zeigen sich dabei als die bedeutendsten Investitionsbereiche. Schwierigkeiten bereitet hingegen nach wie vor die Verfügbarkeit von Fachkräften, die im VUP-Konjunkturbarometer mit „-1“ und damit als „schlecht“ bewertet wurde.

Marktstudien für die Branche

Das VUP-Konjunkturbarometer soll nun halbjährlich erfasst werden. Geplant ist die nächste Umfrage für April 2020. Auch Nicht-Mitglieder können sich daran beteiligen. Das Barometer ist Teilprojekt der VUP-Marktstudien, mit denen der Verband seine Stellung als Sprachrohr und Dienstleister für die Laborunternehmen in Deutschland stärken und die Datenlage über und für die Branche verbessern möchte.

Abb.3: Das VUP-Konjunkturbarometer 2019 zeigte hohe Investitionsbereitschaft der Laboratorien. Über 50% planen, mehr oder deutlich mehr zu investieren.
Abb.3: Das VUP-Konjunkturbarometer 2019 zeigte hohe Investitionsbereitschaft der Laboratorien. Über 50% planen, mehr oder deutlich mehr zu investieren.
(Bild: LABORPRAXIS / Daten: VUP)

Weiteres Element dieser Marktstudienarbeit ist das so genannte „VUP-Benchmarking“, das den teilnehmenden Unternehmen ein exklusives Managementwerkzeug zum unternehmensindividuellen Branchenvergleich bietet. Hierbei geht es ins Detail: Kostenindices und unternehmensbezogene Kennzahlen werden ermittelt, um sich in einem Ranking mit den (natürlich anonymisierten) Wettbewerbern vergleichen zu können. Auf der Internetseite des VUP sind weitere Informationen zu beiden Projekten zusammengestellt.

VUP-Jahrestagung 2020

Neben dem Konjunkturbarometer leistet der VUP weitere branchenrelevante Arbeit. So soll es am 25. und 26. Juni 2020 für die Labordienstleistungsbranche mit der VUP-Jahrestagung nach Leipzig gehen. Dort wandelt sich momentan das Gelände der Alten Messe Leipzig zum Bio-Campus, an dem zahlreiche Labor- und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich Life Science einen neuen Standort gefunden haben. In dieser Umgebung soll am zweiten Tag der Jahrestagung der Labor-Campus stattfinden, der sich in diesem Jahr dem Thema „Prüfung 4.0: Digitalisierung und Automatisierung in der Laborbranche“ widmet.

Agile Gremienarbeit

In verschiedenen Gremien befassen sich Mitglieder des VUP mit aktuellen Themen und deren Bedeutung für die Branche: Wie geht es weiter mit der externen Probenahme? Welche Herausforderungen liegen in der Analytik von Mikroplastik? Zu diesen und weiteren Fragen erarbeiten entsprechende Projektgruppen des VUP konkrete Arbeitsschritte und Arbeitsergebnisse. So bearbeitete der Verband jüngst das entstehende Fachmodul „Trinkwasser“ der Länderarbeitsgruppe „Umweltbezogener Gesundheitsschutz“ und hat für seine Mitglieder Musterverträge zur Einbindung externer Probe­nehmer erarbeitet. Zudem diskutiert der VUP – vor dem Hintergrund des ständigen Hin und Her von Akkreditierungs- und Notifizierungsbehörden – eine grundsätzliche Positionierung zur externen Probe­nahme im Umwelt- und Trinkwasserbereich.

Studie zu Mikroplastik

Im Bereich Mikroplastikanalytik hat der VUP eine Studie durchgeführt, um einen Überblick über diesen neuen Markt zu erhalten. Im Vordergrund der Verbandsarbeit stehen momentan noch der Erfahrungsaustausch sowie Informationsdienstleistungen. So gibt der Verband beispielsweise seit kurzer Zeit ein „Mikroplastik-Kompakt“ als News Monitoring für seine Mitglieder heraus. Weiterhin organisiert der VUP auch eine Informationsveranstaltung für die anstehende Jahrestagung 2020.

Mitglieder profitieren extra

Grundsätzlich steht die Projektgruppenarbeit des VUP allen interessierten Laboratorien offen. Dies gilt auch für Nicht-Mitglieder – zumindest für ein erstes Kennenlernen. Von den weitergehenden Informationen und Serviceleistungen des Verbandes profitieren allerdings nur VUP-Mitglieder.

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* A. Blöth, Deutscher Verband Unabhängiger Prüflaboratorien, 10117 Berlin

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